Klettern im Clear Creek Canyon, baden, Prana und Buffalo Bill: Meine Ausflug-Tipps
Obwohl ich Denver liebe, mag ich trotzdem nicht den ganzen Tag in der Stadt herumhängen. Denver ist im Sommer sehr heiss, da lohnt es sich entweder in klimatisierten Läden einkaufen zu gehen, siehe dazu LoDo Denver SCHMÖCKERN oder ein wenig auszufliegen.
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Baden und Stromschnellen
Wie ich in meinem Beitrag LoDo Denver NÄCHTIGEN bereits erwähnt habe, gibt’s noch eine vergnüglichere Bademöglichkeit, als im Hotelpool des Westins zu planschen.
Natürlicher und aufregender geht das im Confluence Park, da, wo der Cherry Creek und der South Plate River zusammenfliessen. Der Badeplatz liegt gleich neben der Fussgängerbrücke beim REI Outdoor Store und nur etwa fünf Minuten zu Fuss von LoDo.
Mutigere lassen sich dort in Lastwagenreifen, auf Surfbrettern oder mit Kanus den künstlich gestalteten Stromschnellen-Parcours hinuntertreiben. Aber man kann es auch gemütlicher angehen, im Sand liegen und sich vorstellen wie dort einst die Arapaho Indianer campten, bis sie von den Goldgräbern verscheucht wurden.
Mehr Indianer-Spirit-Urlaubstipps findest du in meinem Artikel City of Rocks, Idaho, Campen mit Truthahngeiern.
Boulder – Stadt der Studenten und Hippies?
Bist du ein Intellektueller oder einer aus der 68er-Generation und suchst deinesgleichen, dann ist vielleicht das nur 40 Autominuten von Denver entfernte Boulder etwas für dich. Boulder ist nämlich DIE Universitäts-Stadt Colorados. Die Uni in Boulder, die ‘University of Colorado’ ist die grösste dieses Bundestaates. Ein Drittel der Bevölkerung in Boulder ist studierend. Daher ist wohl das Bildungsniveau dort überdurchschnittlich hoch.
Früher war Boulder eine beliebte Destination für Hippies. Von diesem Geist spürt man aber heute nicht mehr so viel. Die Bevölkerung in Boulder gilt als liberal, ist aber mehrheitlich weiss und wenn nicht studierend, dann reich.
Schön an Boulders Stadtbild sind natürlich die Rocky Mountains, die dort gerade beginnen, aber auch, dass es keine hohen Gebäude gibt und auch keine hässlichen Fastfoodketten-Schilder. Viele Häuser nisten organisch und schier unsichtbar zwischen und unter Bäumen.
Hotel Boulderado
Wir haben unseren alljährlichen Sommer-Kletter-Road-Trip zweimal von Boulder aus gestartet. Es ist echt nett dort, aber die Hotels genügen nicht ganz meinen Ansprüchen. Inspirierende Hotels sind mir sehr wichtig, lies dazu meinen Artikel Hotel: Warum ist die richtige Wahl essentiell für deine Reisen?
Einigermassen gefallen hat mir das Hotel Bouldorado. Dieses ist ein altes geschichtsträchtiges Haus, das 1909 eröffnet wurde. Das Bouldorado ist wie ein Museum und bringt einem in Wild-West-Stimmung von anno dazumal. Dazu muss man aber nicht dort wohnen. Man kann sich das Haus, die Lobby, das Restaurant und das wunderschöne Stiegenhaus mit der Glasmosaikdecke auch einfach so anschauen gehen.
Flaniermeile
In Boulder gibt es in der Down Town eine sehr nette Fussgängerzone, die Pearl Street, wo man unter schattenspendenden Bäumen flanieren, essen, shoppen, Kaffee und leckeres Bier trinken kann. Ausserdem gibt es im Sommer in der Pearl Street immer viele Strassenkünstler zu bewundern.
Prana
Was vielleicht noch interessant für mode- und markenbewusste Kletterer und Yogis ist, in dieser Flaniermeile findet man einen Flagship Store von Prana, wo man auch gratis Yogaklassen besuchen kann.
Boulder ist auf jeden Fall einen Besuch wert und es ist ein guter Ausgangsort für Outdoorsportbegeisterte.
Nachmittags-Klettern im Clear Creek Canyon
Aber Outdoorsport geht auch gut von Denver aus. Wenn du schon etwas auf meinem Blog herumgestöbert hast, weisst du, dass ich mich, was Outdoorsport betrifft, vorallem für Sportklettern begeistere. Lies dazu auch meine Beiträge unter der Kategorie Bock auf Rock.
Von LoDo Denver ist man schnell draussen in der Natur. Das macht die Stadt auch so lebenswert. Man kann locker noch schnell am Nachmittag in einem Top-Gebiet klettern gehen.
Der Clear Creek Canyon beispielsweis liegt nur 20 Auto-Minuten von Lower Down Town Denver entfernt (40 Minuten von Boulder). Im Clear Creek Canyon gibt es über 400 Routen an verschiedenen Wänden. Wir sind aber voll die Langweiler und gehen jedes Jahr zum Sektor Little Eiger.
Der Little Eiger geht im Sommer ungefähr um 11.00 Uhr in den Schatten. Früher würde ich dort nicht hingehen, Denver-Sommer-Temperaturen sind meist über 30°C im Schatten.
Den Zustieg schaff sogar ich in Flipflops und das in nur 2 Minuten. Bis zum Wandfuss ist also alles voll easy. Dann geht’s aber voll ab an supercoolen, steilen, griffigen und über 30 Meter langen Granitrouten. Am Little Eiger hat es 28 Routen zwischen den Graden 5.9 – 5.12b (5b-7b). Der Little Eiger ist im Gegensatz zu unserem grossen Eiger in der Schweiz kein einsamer Ort. Man trifft da immer viele Locals.
Unsere 5 Lieblingsrouten:
- First Impression, 5.9 /5.9+ /5.9+
- Bush Administration, 5.10b /5.10c /5.10c
- Bush Garden, 5.10c /5.10b /5.10b
- Persistent Vegetative State, 5.10a/ 5.10b/ 5.10b
- Tsunami of Charisma, 5.11b/ 5.11c/ 511a/b
Was die Bewertungen betrifft, ist man sich anscheinend nicht ganz einig. Die erste Bewertung stammt aus dem Kletterführer: „Clear Creek Canyon Rock Climbs“ von Darren Mabe, die zweite vom Kletterbüchlein: „Clear Creek Canyon Sport Climber’s Guide“ von Mark Rolofson und die dritte ist aus dem Falcon Guide entnommen: „Rock Climbing Colorado“ von Stewart M. Green.
Der Little Eiger ist immer unser erster Klettertag, dort arbeiten wir uns jeweils das Jetlag ab. Das ist zwar hart, aber die effektivste Methode in der neuen Zeitzone anzukommen.
Golden, nicht hart, aber glänzend
Nach dem man sich durch die diversen Granitprobleme durchgebissen hat, sollte man auf dem Heimweg noch das Städtchen Golden besuchen. Wieso? Weil:
- Golden sehr hübsch ist;
- in Golden Buffalo Bill begraben liegt;
- es in Golden das American Mountaineering Museum, das einzige Bergsteigermuseum der USA gibt;
- Und es einen Snarf’s hat. Der Snarf’s bietet fantastische superleckere frisch hergerichtete Sandwiches.
oder in das zwei Stunden von Denver entfernte Skiresort Vail
Fast ein bisschen Heimatgefühle
Nun sind wir am Ende dieser fünfteiligen Denver-Serie angekommen. Ich hoffe, sie hat dir gefallen und es hat dich motiviert diese wunderbare Stadt auch mal zu besuchen.
Wenn ich in Denvers Flughafen die Flure zur Passkontrolle an den grossen Fotos von Indianern vorbeischreite, die untermalt werden von Indianergesängen, dann fühlt es sich für mich immer an wie nach Hause kommen.
Uns ist Denver und seine Umgebung in den letzten Jahren so sehr ans Herz gewachsen, dass wir bereits für den Sommer 2016 wieder einen Flug in diese lebenswerte und charmante Stadt gebucht haben, um von dort unseren nächsten Kletter-Road-Trip zu starten.
Wenn du mehr über Denver erfahren möchtest, lies doch auch meine anderen Beiträge:
- LoDo Denver 1/5 Nächtigen: Hotel Oxford, Crawford, Teatro, Westin
- LoDo Denver 2/5 Tafeln: Restaurant rioja, ChoLon, TAG, The Kitchen
- LoDo Denver 3/5 Feiern: Wynkoop Brewery Company, ChopHouse and Brewery, The Summit Music Hall
- LoDo Denver 4/5 Schmökern: Tattered Cover Book Store, Larimer Square, REI Flagship Store, 16th Street
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Nadia